Bei dem Ausdruck Karbonathärte handelt es sich um eine historische Größe, die eine Aussage über das Puffervermögen (Alkalinität, Säurebindungsvermögen, Säurekapazität bis pH 4,3) macht. Ein Puffer vermag bei Säure- oder Laugenzugabe den pH-Wert mehr oder weniger konstant zu halten. Da in der Aquaristik der Hauptpuffer aus Kohlensäure, Hydrogencarbonat und Carbonat besteht, wird mit dem Ausdruck Karbonathärte einigermaßen das Säurebindungsvermögen bzw. Alkalinität abgebildet. Die Karbonathärte ist neben Kohlendioxid und Kohlensäure der gelöster anorganischer Kohlenstoff (DIC) im Wasser.
In der Meerwasseraquaristik wird von kalkbildenen Organismen (Korallen, Muscheln, Kalkalgen u.v.m.) der Karbonatpuffer zusammen mit Calcium verbraucht. Das Wasser verliert somit bei sinkender Karbonathärte die Fähigkeit, den pH-Wert stabil zu halten. Deswegen ist die Karbonathärte einer der wichtigsten Faktoren in der Meerwasseraquaristik.
Der Umrechnungsfaktor von Karbonathärte (°dH) zu Alkalinität (mmol/l oder mM) ist: 0,357. Von der Alkalinität zur Karbonathärte: 2,8. Achtung! Es gibt auch französische Härte (°fH) oder englische Härte (°eH) mit anderen Faktoren.
Es gibt unterschiedliche Methoden, um die Karbonathärte zu erhöhen oder zu erniedrigen. Achten Sie darauf, dass jedwede Änderung immer nur langsam geschehen sollte. Weitere Infos: siehe Links: Checkliste-KH-pH.
Eine Dosierung von Härtebildnern und/oder der Einsatz eines Kalkreaktors sollte tagsüber erfolgen, da tagsüber die Karbonathärte vermehrt verbraucht wird.
Optimale KH-Werte:
SPS-Aquarium mit sehr niedrigen Phosphatkonzentrationen: 6,5...7,5 °dKH (2,3...2,7 mmol/l)
SPS-Aquarium mit höheren Phosphatkonzentrationen: 7...9°dKH (2,5...3,2 mmol/l)
Weichkorallen, Fische: 8...10°dKH (2,9...3,6 mmol/l)