04 Enthärtung

Artikel-Nr.: LexF04

Ein Enthärter tauscht die im Rohwasser befindlichen Härtebildner gegen Natriumionen aus. Er ist nur für die Wasseraufbereitung geeignet und kann nicht im Aquarium verwendet werden. Die Enthärtungsanlage hat nichts mit einem Mischbettfilter zu tun.

Umkehrosmoseanlagen (auch Wassergeräte im Haushalt) können sehr schnell durch die Bildung von Kalkausfällungen und anderen Ablagerungen zerstört werden. Je höher die Wasserhärte ist, desto größer ist im Allgmeinen die Gefahr der Verkalkung. Aber auch bei Härten unter 5-10°dH können Membranschäden auftreten. Die Ursache ist meist Barium im Rohwasser. Barium bildet mit Sulfat schon ab wenigen Milligramm pro Liter das extrem schwer lösliche Bariumsulfat, das wiederum als Kristallisationskern für Kalkbildung dient.

Die Enthärtungsanlage ist gefüllt mit einem speziellen Ionenaustauscher, der die Härtebildner Calcium, Magnesium, Strontium und Barium gegen Natrium austauscht. Als Ergebnis ist das Wasser vollenthärtet (extrem "weich") und kann Umkehrosmosemembranen nicht mehr schädigen. Die elektrische Leitfähigkeit wird (fast) nicht geändert.
Ist die Kapazität des Ionenaustauschers erreicht, regeneriert die Enthärtungsanlage, indem konzentrierte Salzsole (Natriumchlorid) die am Austauscher befindlichen Härtebildner herunterspült. Um das viele Natriumchlorid zu entfernen wird der Ionenaustauscher kurz mit Rohwasser gespült. Für den Betrieb einer Enthärtungsanlage muss lediglich der Soletank regelmäßig mit Tablettensalz aufgefüllt werden. Ändert sich die Härte im Rohwasser, ist die Enthärtung auf den neuen Wert einzustellen.

Regeneriert eine Einzelenthärtungsanlage (meist zeitgesteuert), sollte die angeschlossene Umkehrosmoseanlage nicht in Betrieb sein. Bei einer Doppelenthärtungsanlage, auch Pendelanlage genannt, wird kontinuierlich enthärtetes Wasser produziert. Während der Regeneration der ersten Harzflasche produziert die zweite enthärtetes Wasser. Ist die Kapaztät der zweiten Flasche erreicht, wird wieder auf die erste Flasche umgeschaltet.

Eine Enthärtungsanlage nur für eine aquaristische Hobby-Umkehrosmoseanlage anzuschaffen, ist unwirtschaftlich. Außerdem müssen die mengengesteuerten Enthärtungsanlagen mit einem gewissen Wasservolumenstrom betrieben werden, damit die eingebauten Wasserzähler korrekt arbeiten - die Umkehrosmoseanlagen darf also nicht zu klein sein.
Soll das Wasser für das gesamte Haus teilenthärtet werden, sollte zwischen der Enthärtung und dem Verschneideventil ein Abzweig für die Umkehrosmoseanlage vorhanden sein. So bekommt die Umkehrosmoseanlage vollenthärtetes Wasser und das restliche Haus wird mit teilenthärtetem (härtereduziertem) Wasser versorgt.

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