Nitrat NO3 und Salpetersäure HNO3 liegen in einem Gleichgewicht vor, das stark vom pH-Wert und ferner von Temperatur und Salzgehalt abhängt. Je tiefer der pH-Wert ist, desto mehr liegt das Gleichgewicht auf der Seite der giftigen Salpetersäure. Im aquaristischen Alltag spielt Salpetersäure jedoch keine Rolle, da der pH-Wert extrem niedrig sein müsste, um giftig zu wirken.
Nitrat entsteht ausschließlich durch die sogenannte Nitrifikation, bei der Ammoniak/Ammonium über Nitrit zum Nitrat oxidiert wird. Zur Entfernung gibt es einige Möglichkeiten: siehe unter Links: Checkliste Nitrat.
Was zeigen zu hohe Nitratwerte an?
Zu hohe Nitratwerte zeigen an, dass der Stickstoffkreislauf nicht vollständig funktioniert. Nitrat wird nur "ungerne" - weil energieaufwändig - von Korallen, Algen und Zooxanthellen durch Nitratassimilation aufgenommen. Zooxanthellate Korallen neigen bei höheren Nitratwerten dazu, vermehrt Zooxanthellen (Symbiosealgen) zu bilden: die Korallen werden dunkel (braun). Um das zu verhindern, sollte die Nitratkonzentration LANGSAM gesenkt werden. Es sollte jedoch nicht vollständig verschwinden.
Was zeigen zu niedrige Nitratwerte an?
Niedrige Nitratwerte zeigen erst einmal an, dass der Stickstoffkreislauf funktioniert, vorausgesetzt, dass weder Ammonium/Ammoniak noch Nitrit nachgewiesen werden können. Wird Nitrat nicht mehr nachgewiesen, ist ungewiss, ob die Korallen mit Stickstoff versorgt werden. Sie werden im Normalfall durch die Aufnahme von Ammoniak/Ammonium, durch Plankton (partikulärer organischer Stickstoff = PON) oder durch gelöste organische Substanzen (DON = dissolved organic nitrogen) ernährt. Über die Aufnahme von Plankton kann im Aquarium kaum eine Aussage gemacht werden - es ist eher kein Plankton vorhanden (verglichen mit natürlichen Riffen). Eine Fütterung von Ersatzplankton und die Dosierung von organischen Produkten kann die Stickstoffversorgung sicherstellen, ist aber anhand von Wasserwerten nicht überprüfbar. Nur der Ernährungzustand der Korallen ist aussagefähig, aber gerade von Anfängern nur schwer erkennbar. Indirekt über das Nitrat kann darauf geschlossen werden, ob ein Stickstoffmangel vorliegt oder nicht: ist Nitrat noch nachweisbar, liegt keine Mangel vor.
Bei Tropfentests, Teststreifen und Photometertests wird nahezu ausschließlich Nitrat gemessen - Salpersäure spielt keine Rolle. Nitrat und Salpetersäure können nicht mit der ICP ermittelt werden. Auch beeinflussen hohe Nitritkonzentrationen die Nitratmessung.
Nitrat ist im Prinzip ungiftig. Mehrere g/l werden von den Tieren verkraftet. Hohe Nitratkonzentrationen haben aber düngende Wirkung und können zu Algen- und Cyanobakterienplagen führen.
SPS-Aquarien: maximal 5 mg/l Nitrat (es sollte aber nachweisbar sein)
typisches Riffaquarium, Weichkorallen: 10...50 mg/l Nitrat
Fischaquarium: maximal 50 mg/l Nitrat